Baumpflege/Vitalisierung
Ein mittlerweile weit gefasstes Aufgabenfeld. Klassisch fängt es an bei Pflege- und Sicherungsschnitten an Kronen oder Kronenteilen aus Verkehrssicherheitserwägungen und/oder Gründen des Baumschutzes. Es setzt sich fort über den Einbau dynamischer Kronensicherungssysteme. In begründeten Fällen auch immer noch von statischen Sicherungskomponenten. Und natürlich die klassische Totholzentnahme zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit.
Bei diesen Arbeiten kann allerhand an technischem Gerät zum Einsatz kommen wie etwa alle Typen von Hubarbeitsbühnen mit und ohne Allrad, mit Kettenlaufwerk, in unterschiedlichen Dimensionen. Messerscharfe Handsägen, Teleskopstangensägen, begeisternde Motorsägen natürlich mit Zweitaktmotor und im Bereich der sog. „Einhandsägen“ auch solche mit Akkuantrieb.
Unsichtbar, aber effektiv – leichte Kroneneinkürzung und Einbau eines dynamischen Kronensicherungssystems aus Gründen des Baumschutzes
An Standorten, welche tatsächlich von Maschinen nicht erreichbar sind, ist die Seilklettertechnik eine gute Wahl. Spezielle Risiken birgt jedes Arbeitsverfahren. Im Hauruckverfahren sollten derartige Arbeiten aus Gründen des Selbstschutzes daher nicht ausgeführt werden. Auch hier ist Erfahrung unbedingt nötig. Je mehr, desto besser.
Vitalisierungsmaßnahmen zukünftig immer bedeutungsvoller
Zukünftig immer wichtiger werden wird das Aufgabenfeld der sog. Vitalisierungsmaßnahmen an Bäumen. Standortverbesserungsmaßnahmen, angepasste Düngungskonzepte und natürlich Wässerungsmaßnahmen. Wegen zu extremer Flächenversiegelung und/oder hoher Bodenverdichtung gelingt dieses Wässern häufig nicht. Dann sind unbedingt Standortsanierungsmaßnahmen angeraten. Dazu dienen spezielle Absauggeräte zum Bodenaustausch, Druckluftlanzen zur Bodenbelüftung tiefere Bodenschichten und spezielle Geräte zur Einarbeitung von Bodendüngern. Fast alles ist machbar. Alles ist eine Frage der Kosten und der Sinnhaftigkeit. Der Erfolg solcher Sanierungsmaßnahmen ist leider nicht exakt planbar. Ist im Prozess des Vitalitätsverlustes ein bestimmter Punkt überschritten, ist dem Baum auch mit noch so viel Technik nicht mehr zu helfen. Häufig ist weniger mehr, das zu entscheiden ist Aufgabe von Fachleuten.
Baumpflege ist Vertrauenssache.
Viel zu oft habe ich schon katastrophale Ergebnisse sehen müssen. Leider auch heute noch, wo doch bekannt sein dürfte, dass Baumpflege ein ganz spezielles Wissen verlangt. Dieses kann mittlerweile in vielfacher und qualifizierter Form erworben werden. Der klassische Garten- und/oder Landschaftsbaubetrieb ist in der Regel hierzu nicht qualifiziert. Übrigens auch nicht der bereits genannte und von mir sehr geschätzte Waldfacharbeiter oder Forstwirt. Lassen Sie sich bitte vor Auftragsvergabe eingehend über die auszuführenden Arbeiten, das Arbeitsverfahren sowie notwendig werdende technische Arbeitsmaterialien beraten. Hier trennt sich oft recht schnell fundiertes Fachwissen von Pseudowissen.
Die Pflege von alten und sehr alten Bäumen erfordert noch einmal ein besonderes Detailwissen. Alte Bäume zeigen einen differenzierteren Stoffkreislauf als jungen Bäume. Für solche „Alten Kameraden“ schauen Sie sich bitte besonders aufmerksam nach hinreichend qualifizierten Fachfirmen um. Die gibt es, und dort ist ihr Baum in besten Händen. Gute Baumpflegefirmen arbeiten häufig im Team. Was der eine Betrieb nicht so gut umsetzen kann, kann der andere und natürlich umgekehrt. Besser geht es häufig nicht.